Da lag ich nun auf der sonnenbeschienen Wiese, lauschte Andreas sanfter Stimme und lächelte in mich hinein. Lächelte, weil ich genau das machte, was ich nie wieder machen wollte: eine Übung zum Loslassen, eine Übung, in der ich tief in meinen Körper hineinspürte.
Was sich seit vielen Jahren für mich völlig falsch angefühlt hatte war jetzt genau richtig. So wie sich das ganze Seminar genau richtig anfühlte. Ich wollte Waldbaden so wie ich es verstand: mit Körper, Geist und Seele den Wald fühlen, ihm achtsam begegnen, ihn mit allen Sinnen spüren. Ich wollte mich mit den Bäumen verbinden und ihre Energie fühlen. Werner hatte uns bei der Vorstellungsrunde schon kurz skizziert, wie die vier Tage ablaufen würden: Wir würden Waldbaden auf drei Ebenen kennenlernen. Nicht umsonst hieß das Seminar ja „Waldbaden 3.0“.
Um es kurz zu sagen: Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Die achtsame Begegnung mit dem Wald und seinen Wesen, die Meditationen, das bewusste Gehen - all das habe ich sehr genossen.
Die Herausforderung kam am dritten Tag: Das Erkennen und Loslassen belastender Energien und Themen. Und so gingen wir - jeder für sich - durch den Wald und verbanden uns mit jenem Baum, der uns unterstütze und half. Jeder in der Gruppe hatte seinen eigenen Platz und seine eigenen Themen.
Mein Thema war eindeutig das Loslassen. Das konnte ich gar nicht. Loslassen, so dachte ich, würde in die ultimative Katastrophe führen. Aber hier, in der Geborgenheit des Waldes, an einen mächtigen, starken Baum gelehnt, fiel es mir leichter, mich mit diesem Thema zu befassen. Werner und Andrea kamen zu jedem einzelnen in der Gruppe und gaben die entsprechende Unterstützung. Auch mir haben sie geholfen. Ich konnte mein Bild vom Loslassen - loslassen.
Nicht nur ich habe mich nach diesem Tag leichter gefühlt, ich denke, es ist den meisten in der Gruppe so gegangen. Wir hatten manche Themen geklärt, andere waren uns bewusst geworden und wir konnten daran arbeiten.
Wir alle waren dankbar für die Unterstützung, die der Wald uns gegeben hatte und so war es ganz klar, dass wir den vierten Tag mit einem Ritual für die Heilung des Waldes begannen.
Ich dachte noch einmal an die vergangenen Tage. Und bevor ich den Wald ein letztes Mal verlies, habe ich mich noch einmal bedankt und versprochen: „Ich habe so viel erhalten, ich will und ich werde etwas zurückgeben“. Und in dem Moment fiel mir ein, was ich in Zukunft zum Thema „Waldbaden“ machen will, wie ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen weitergeben will…
Ein großes Danke an Andrea und Werner für eure liebevolle Anleitung und Unterstützung, danke an die Gruppe, und danke an den Wald und seine Wesen, die uns aufgenommen, behütet, unterstützt und geheilt haben.